Was du für deine Gesundheit und Allergien wissen musst
Haarpflege und Haarfärbung gehören für viele Menschen zum Alltag. Doch während glänzendes, gefärbtes Haar das Selbstbewusstsein stärken kann, werden die gesundheitlichen Risiken oft unterschätzt – besonders beim Thema Allergien. Höchste Zeit für einen klaren Faktencheck.
Färbemittel – Chemie, die auf die Kopfhaut geht
Haarfärbemittel enthalten Substanzen, die in die Haarstruktur und häufig auch mit der Kopfhaut in Kontakt kommen. Besonders in dauerhaften Colorationen stecken aggressive Chemikalien wie:
- Ammoniak
- Wasserstoffperoxid
- Paraphenylendiamin (PPD)
Diese Stoffe ermöglichen intensive, langanhaltende Farbergebnisse – sind aber zugleich für einen Großteil der Nebenwirkungen verantwortlich.
Gesundheitliche Risiken auf einen Blick
1. Allergien:
Vor allem PPD gilt als starkes Allergen. Schon minimale Mengen können bei sensiblen Menschen allergische Reaktionen auslösen:
- Rötung, Juckreiz, Bläschen, Schwellungen der Kopfhaut oder sogar im Gesicht
- In seltenen Fällen: Atemnot, Kreislaufprobleme (allergischer Schock)
2. Hautreizungen:
Auch ohne Allergie kann die Kopfhaut gereizt reagieren – besonders bei empfindlicher oder vorgeschädigter Haut.
3. Haarschäden:
Regelmäßiges Färben kann das Haar brüchig, stumpf und trocken machen. Die Schuppenschicht wird aufgeraut, Haarbruch und Spliss nehmen zu.
4. Weitere Risiken:
- Kontakt mit Augen kann zu schweren Reizungen führen.
- Bei Schwangerschaft oder stillenden Frauen wird von permanenten Färbemitteln häufig abgeraten, da einige Stoffe über die Haut aufgenommen werden können.
Wie kann man Allergien und Schäden vermeiden?
1. Allergietest vor dem Färben
Immer 48 Stunden vor jeder Anwendung einen Allergietest machen – auch, wenn das Produkt schon bekannt ist! Viele Hersteller geben eine Anleitung auf der Verpackung.
2. Inhaltsstoffe kritisch prüfen
Produkte ohne PPD, Ammoniak oder andere bekannte Allergene wählen. Es gibt pflanzliche oder semipermanente Alternativen – aber auch hier ist Vorsicht geboten, da auch Naturstoffe Allergien auslösen können.
3. Kopfhaut schützen
Nicht direkt vor dem Färben Haare waschen – der natürliche Fettfilm bietet einen gewissen Schutz.
Bei sensibler Haut hilft eine Barrieresalbe entlang des Haaransatzes.
4. Nach dem Färben: Pflege, Pflege, Pflege
- Spezielle Shampoos und Conditioner für coloriertes Haar verwenden.
- Hitzestyling reduzieren.
- Regelmäßige Feuchtigkeitskuren helfen, das Haar gesund zu halten.
Mythos: Pflanzenhaarfarbe ist immer sicher
Falsch. Auch Naturfarben wie Henna oder Indigo können Allergien verursachen, vor allem, wenn sie mit Metallsalzen oder anderen Zusätzen gestreckt wurden. Deshalb gilt auch hier: Inhaltsstoffe checken und Allergietest machen.
Fazit: Schöne Haare, aber sicher!
Haarfärbemittel sind ein Komfortprodukt – kein Grundbedarf. Wer sie nutzt, sollte sich über Risiken, Allergiepotenzial und die richtige Pflege im Klaren sein. Unüberlegtes Färben kann nicht nur die Haarqualität ruinieren, sondern im schlimmsten Fall der Gesundheit schaden.
Wenn du unsicher bist oder nach Alternativen suchst, lass dich vom Fachmann beraten – deine Gesundheit geht vor!